Klappentext:
Nach dem Tod ihres Mannes war Francesca am Boden zerstört. Sie verlor nicht nur den Ehemann, sondern auch ihr ungeborenes Baby und ihren besten Freund Michael Stirling, der kurz danach das Land verließ. Dass sie sich allein um das Anwesen Kilmartin kümmern musste, hat Francesca gerettet. Jetzt. Vier Jahre später, ist sie bereit für einen Neubeginn und will sich ihren sehnlichsten Wunsch nach einer eigenen Familie erfüllen. Während der Ballsaison in London möchte sie einen Ehemann finden. Unerwartet begegnet sie dort Michael wieder. Und plötzlich sieht sie ihn nicht mehr nur als Freund, sondern als Mann…
Meine Meinung:
Von Bridgerton kann ich einfach nicht genug bekommen! Und so stieg ich voller Vorfreude in den sechsten Band rund um diese Großfamilie ein.
Achtung! Diese Rezension enthält Spoiler zu den ersten Bänden!
Dieses Mal sollte Francesca im Fokus stehen. Ich muss ehrlich gestehen, dass sie diejenige der Bridgertons ist, von der ich am wenigsten weiß und die ich am wenigsten einordnen konnte. Sie kam nicht so viel in den anderen Büchern vor und ich hatte keine Ahnung von ihr und ihrem Leben.
Dass dieser Roman der Bridgertons anders werden würde als die vorherigen, war nach den ersten Seiten klar. Anders als sonst startet das Buch mit einem sehr ernsten Thema und beleuchtet den Verlust von Francescas Mann John und ihrem ungeborenen Baby. Außerdem bekommen wir gleich einen Einblick in Michaels – Johns und Francescas bestem Freund – Gedanken und es wird klar, dass er in Francesca verliebt ist, seit er sie zum ersten Mal gesehen hat. Doch die Tragödie, Michaels Trauer und Verlangen nach jemanden, der er unmöglich haben kann, zwingen ihr zur Abreise.
Francesca, die noch immer die Countess of Kilmartin ist, kümmert sich um die Besitztümer, während Michael, an den all das gegangen ist, in Indien weilt. Die einst so unbekümmerte Freundschaft der beiden ist durch die Distanz nahezu in die Brüche gegangen und jeder von ihnen lebt sein Leben nach eigenem Gutdünken.
Vier Jahre nach ihrem Verlust fühlt sich Francesca bereit, den nächsten Schritt zu tun. Ihre Sehnsucht nach einer eigenen Familie ist immer größer geworden und so entscheidet sie sich, erneut zu heiraten. Als hätte Michael dieses Vorhaben gespürt, entscheidet er sich im gleichen Jahr, Indien zu verlassen und nach London zurückzukehren.
Dort prallen die beiden mit ihren Erwartungen und Wünschen schnell wieder aufeinander und es wird klar, dass Michael Francesca immer noch genauso sehr liebt, wie all die Zeit zuvor. Und Francesca muss feststellen, dass Michael doch mehr ist, als nur ein bester Freund.
Francesca ist eine sehr überlegte junge Frau, die schon mehr Leid erfahren hat, als es in ihrem Alter üblich ist. Sie liebt ihre Freiheit und Unabhängigkeit, ist ein totaler Familienmensch und ist klug genug, um die Besitztümer zu verwalten.
Michael dagegen hat einen Ruf Wüstling, der allen Frauen hinterhersteigt, die nicht bei drei auf einem Baum sind. Er gilt als Lebemann, der das Leben nicht so ernst nimmt und alle mit seinem Charme bezirzen kann. Doch dass all das eigentlich nur eine Fassade ist, hinter der er seine wahren Gefühle für Francesca versteckt.
Ich muss gestehen, dass der sechste Band der „Bridgerton“-Reihe mein Lieblingsband ist. Ich hätte es nicht erwartet, weil ich Francesca nicht einordnen konnte und sie auch etwas zurückhaltender als ihre Geschwister ist. Doch umso begeisterter war ich von den Themen, die in dem Buch angesprochen wurden und ihm eine andere Art der Tiefe verliehen haben, als es die anderen Bücher haben. Sicher, es ist noch ebenso leicht und flüssig geschrieben und entführt ein in eine romantische Version der 1820er. Aber es wird auch Tod, Trauer, Verlust und unerfüllte Wünsche beleuchtet. Das, der unablässige Schlagabtausch zwischen Michael und Francesca und einige knisternde Szenen machen den Roman rund und zum besten Band der Serie!
Lesen, wenn: Ihr in ein neues Abenteuer im London des 19. Jh. eintauchen wollt, das voller Liebe, Familie und Verlust ist.
Nicht lesen, wenn: Ihr die Reihe nicht kennt.