Klappentext:
„Was für eine unmögliche Situation. Sie war allein dort oben, er war allein hier unten, und trotzdem hatten sie auf seltsame Weise zusammengefunden. Weil Sarai sich in seinem Traum befand und er ihn mit ihr teilte.“
Sagenumwoben, voller Schönheit, Wunder und Mysterien – so hatte Lazlo sich die Verborgene Stadt immer vorgestellt. Doch Weep hütet ein düsteres Geheimnis, dem Lazlo und seine Gefährten auf den Grund gehen sollen.
Welche Rolle spielt dabei Sarai, das blauhäutige Mädchen, welches ihm immer wieder in seinen Träumen begegnet? Nacht für Nacht treffen sich die beiden, und Lazlo spürt, wie das Band zwischen ihnen immer stärker wird.
Doch hat ihre Liebe eine Chance?
Meine Meinung:
Da ich von dem ersten Band dieser Serie sehr begeistert war, könnt ihr euch vorstellen, wie sehr ich mich gefreut habe, den zweiten Teil bei mir in der Bibliothek zu finden.
Achtung! Diese Rezension enthält Spoiler zum ersten Band!
Ich muss gestehen, dass ich mich etwas in einer Leseflaute befand. Aber es gibt kaum jemand Besseren als Laini Taylor, die mich da wieder herausholen konnte. Und tatsächlich verschlang in den zweiten Band dieser Geschichte innerhalb eines Tages.
Aber zurück zum Inhalt:
Lazlo ist in Weep angekommen und das Problem der Stadt ist mehr als sichtbar: Direkt über der Stadt schwebt ein riesiger Engel, der den Himmel versperrt. Die Bewohner von Weep haben die Sterne schon ziemlich lange nicht mehr gesehen. Und die Gruppe der Faranji, die Eril Fane in die Stadt gebracht hat, sollen dabei helfen, diesen großen Engel irgendwie vom Himmel zu holen.
Was die Stadtbewohner nicht wissen: In diesem großen Engel wohnen tatsächlich noch einige Wesen. Und das, obwohl Eril Fane die Götter, die dort einst hausten, alle umgebracht hat. Zusammen mit den Kindern, die die Götter mit den von ihnen entführten Menschen gezeugt haben. Nun ja. Aber einer Gruppe von Götterkindern gelang es, sich zu verstecken. Und zu ihnen gehört Sarai, die Tochter von Eril Fane und Isagol.
Jedes dieser Kinder hat eine besondere Fähigkeit: Flammen erschaffen, Geister kontrollieren, Blumen erblühen lassen, Wasser kontrollieren und die Träume der Menschen beeinflussen. Diese letzte Fähigkeit gehört zu Sarai, der es damit vergönnt ist, zumindest zu einem gewissen Teil am Leben der Menschen in Weep teilzuhaben. Und bei einem ihrer nächtlichen Streifzüge trifft sie auf Lazlo – der sie, obwohl es nicht sein dürfte, in seinem Traum wirklich wahrnimmt.
Von da an verweben sich die unterschiedlichen Handlungsstränge von Lazlo und Sarai. Sie lernen einander kennen und erzählen sich von der Welt auf dem Erdboden und in der Luft.
Gespannt verfolgte ich von da an mit, wie die beiden Geschichten immer mehr zu einer einzigen wurde. Lazlos Handeln auf dem Erdboden hatte schlussendlich immer Auswirkungen auf Sarais Leben oberhalb der Wolken.
Doch was mich besonders begeistert hat, ist die Entwicklung von Sarai und Lazlo. Durch ihre Gespräche und ihre geteilten Gedanken verändern sich die beiden Protagonisten und werden zu besseren, stärkeren und mutigeren Versionen von sich selbst. Sarais trostloses Leben bekommt neue Farbe und sie lernt, wie vielfältig und groß die Welt ist.
Lazlo dagegen scheint eine neue innere Stärke zu finden. Er steht für die Dinge, die ihm wichtig sind, ein und beweist großen Mut.
Die Wendung, die die Geschichte auf einmal nimmt, habe ich so absolut nicht kommen sehen. Es wurde aber deutlich gezeigt, dass eine einzige Handlung eines Nebenprotagonisten ausreicht, um die Welt der Hauptprotagonisten für immer zu verändern – eigentlich finde ich es ganz schön, dass damit gezeigt wurde, wie viel Macht Nebenprotagonisten innewohnt.
Und der schlussendliche Turn und die Enthüllung – oh my. Unerwartet und sehr stark! Ich habe einen Haufen neuer Fragen und bin sehr darauf gespannt, wie sich die Geschichte im nächsten Band weiterentwickeln wird.
Lesen, wenn: Ihr den ersten Band gelesen habt und mehr über die Verborgene Stadt erfahren wollt. Und wenn ihr Lazlo und Sarai dabei begleiten wollt, wie sie Träume ausdehnen und in etwas Neues verwandeln.
Nicht lesen, wenn: Ihr den ersten Band noch nicht kennt – das solltet ihr ändern!