Klappentext:
Wenn alle Masken fallen …
Vicky: „So gelegen mir Sayas Angebot auch kam, es gab dabei ein klitzekleines Problem: Ich müsste wieder Harmonie werden. Und würde Clea damit gewaltig vor den Kopf stoßen. Außerdem müsste ich mit Robin aus nächster Nähe fertigwerden.“
Clea: „Noch heute Nacht könnte ich wieder in Robins Armen liegen. Er hatte eine Vorstellung davon bekommen, was es hieß, mich zu verlieren. Vielleicht war es doch noch nicht zu spät für uns.“
Robin: „Ich will einem anderen Menschen beweisen, dass er mir die Welt bedeutet. Ich will spüren, wie mein Herz bricht, wenn ich eine richtige Entscheidung treffe, die sich falsch anfühlt. Ich will … leben!“
Meine Meinung:
Der erste Band von „Glamour Girl“ hatte mich mit ziemlich vielen offenen Fragen zurückgelassen. Da war es natürlich keine Frage, dass ich den zweiten Teil unbedingt lesen wollte!
Achtung! Diese Rezension enthält Spoiler zum ersten Band!
Vicky, die sich unter falschen Namen in die Glamourgesellschaften eingeschlichen hatte, ist nun aufgeflogen und wurde von Robin aus ihrer Harmonienrolle entlassen. Ihren Platz hat nun ihre beste Freundin Blanche eingenommen. Und dann ist auch noch Clea mit Vicky aus der Glamourgesellschaft entkommen.
Vicky kommt bei ihrem Exfreund Jasper unter und versucht sich, mit Nebenjobs über Wasser zu halten. Clea hat ebenfalls einen Unterschlupf bei Jasper gefunden, doch beide hängen gedanklich noch immer sehr an Robin. Robin sucht derweil noch Clea, denn schließlich gibt es da irgendwie diese Verbindung zwischen ihnen. Aber endlich bleibt Clea mal stark und kehrt nicht in diese ungesunde Beziehung zurück.
Doch Vicky kann noch nicht mit Robin abschließen. Denn einerseits hat sie Gefühle für ihn entwickelt und andererseits will sie ihre beste Freundin Blanche aus der Gesellschaft befreien. Und um genau das zu erreichen, ist ihr kein Opfer zu hoch.
Vicky sucht von da an einen Weg in die Glamourgesellschaften zurück. Dafür versucht sie es bei Robins Vater, bei Saya (Stiefmutter) und sogar bei Cyan. Und während sie jedes Risiko eingeht, um Robin zu einer Reaktion zu zwingen und Blanche vor ihm zu schützen, versinkt sie immer mehr in den Irrungen und Wirrungen rund um die Glamourgesellschaften.
Noch aus dem ersten Teil ist bekannt, dass Robin Saya des Mordes an seiner Mutter verdächtigt und dieses Thema wird nun wieder relevant. Vicky macht sich daran, nach Hinweisen für Sayas Schuld zu suchen, um Robin zu unterstützen und muss dabei feststellen, dass in diesen Fall womöglich mehr Personen eingebunden sind, als sie bisher dachte.
Endlich kommt auch der Grund zur Sprache, warum Blanche im ersten Band den Drohbrief von Robin erhielt.
Vicky als Protagonistin ist sehr ungestüm, impulsiv und hat nichts mehr zu verlieren. Sie weiß besser als im ersten Band, wer ihr etwas bedeutet und lässt sich mehr darauf ein, die Wahrheit zu erfahren.
Clea dagegen wird endlich etwas unabhängiger und mal lernt mehr über die eigentliche Königin der Saya Nord kennen. Ihre Verbindung zu Cyan wird thematisiert. Und obwohl sie für mich eigentlich immer eine relative schwache Protagonistin, eine Mimose war, kratzt sie zum Ende hin noch einmal die Kurve.
Robin macht es weder Clea noch Vicky leicht und lange weiß man nicht, für wen sein Herz wirklich schlägt. Gerade im ersten Band hatte ich immer das starke Gefühl, dass er zu keiner gesunden Beziehung fähig ist und auch, wenn sich dieses Schema teilweise im zweiten Teil widerholt, bessert es sich etwas. Ich verstehe den Aspekt der Autorin, dass sie Menschen zusammenbringt, die nicht perfekt sind und ganz schön viel mit sich herumzutragen haben – diesen Punkt respektiere ich sehr. Und trotzdem frage ich mich, was jüngere Mädchen aus diesen Arten von Beziehungen ziehen, wenn sie das Buch lesen.
Neben den ganzen Beziehungssachen steht der zweite Teil auf jeden Fall für die Auflösung vieler Geheimnisse. Und immer, wenn ich gerade dachte, dass ich verstanden hätte, wer mit wem in wessen Vergangenheit was getan hat, dann wurde alles wieder über den Haufen geworfen und gezeigt, dass es ja eigentlich doch alles ganz anders ist, als man dachte.
Das hat mich an einigen Stellen ein wenig überfordert und ich musste immer wieder innehalten, um zu überlegen wie genau die entsprechende Konstellation nun ist. Für meinen Geschmack hätte es gerne etwas weniger Verwirrung geben können.
Zusammenfassend bleibt zu sagen, dass „Giftige Wahrheit“ toll an den ersten Band anschließt. In dem zweiten Band bekommt man endlich mehr Einblicke in die Glamourgesellschaften und offene Fragen werden geklärt. Es bleibt spannend bis zur letzten Seite und die Protagonisten glänzen durch ihre Unperfektheit.
Lesen, wenn: Ihr den ersten Band gelesen habt und herausfinden wollt, für wen Robins Herz wirklich schlägt.
Nicht lesen, wenn: Ihr den ersten Teil noch nicht kennt oder keine Lust auf allzu komplizierte Auflösungen habt.
