Sister of the Night: Von Ringen und Blut (HexenSchwesternSaga 3) von Marah Woolf

Sister of the Night von Marah Woolf

Hintergrundinfos:

Titel: Sister of the Night: Von Ringen und Blut

Autorin: Marah Woolf

Seitenzahl: 608 Seiten

Verlag: Selfpublished

Erscheinungsdatum: 02.02.2021

Klappentext:

Vianne und ihre Schwestern konnten aus Morada fliehen, aber die Gefahr, in der die Welt der Menschen schwebt, ist längst nicht gebannt. Regulus‘ Rache wird furchtbar sein, daher müssen sie versuchen, ihm zuvorzukommen. Nachdem der Grimoire ihrer Großmutter ihnen eine geheime Botschaft offenbart hat, begibt Vianne sich gemeinsam mit Aarvand auf eine gefahrvolle Reise. Denn die Zukunft der Welt liegt in der Vergangenheit.

 

Meine Meinung:

Der zweite Band hatte mich total gefesselt, sodass ich mich sofort zum Buchladen aufmachte, um den dritten zu kaufen und zurückzukehren in die Welt von Vianne und ihren Schwestern!

Achtung! Diese Rezension enthält Spoiler zu den ersten beiden Bänden!

Was mich besonders an dem zweiten Band gefesselt hatte, war Aarvand, Fürst von Coralis. Nachdem Vianne und ihre Schwestern augenscheinlich von ihm und seinem Bruder Caleb hintergangen wurden und so nach Kerys gelangten, hatte ich das Gefühl, dass da noch mehr hinter der Sache steckte. Mir gefiel, wie lange Marah Woolf dieses Spiel aufrecht erhalten konnte und gerade Aarvand als Protagonist war unglaublich undurchsichtig, dabei auch mächtig und sehr attraktiv (also genau die Kombi, die ein Fantasyroman gebrauchen kann). Dass sich am Ende herausstellte, dass ich mit meinem Gefühl die ganze Zeit richtig gelegen hatte, kam mir wie eine Erlösung vor.

Nach den Ereignissen in Kerys, die den Tod von Ezra zur Folge hatten, kehrt Vianne in ihre Heimat zurück. Sie war es, die Ezra vor seinem Schicksal als Wendigo erlöste und muss nun die Bürde seines Todes mit sich herumtragen. Einerseits fand ich es gut, dass dadurch die Beziehung zwischen Vianne und ihm endete – hatte man doch im zweiten Buch immer schon gemerkt, dass Vianne sich weiterentwickelt und feststellt, dass sie mehr von Ezra fordert, als er bereit ist zu geben. Andererseits wäre es natürlich auch interessant gewesen zu sehen, wie sie weiterhin miteinander umgehen.

Ihre Familie ist zwar den Fängen von Regulus entkommen, doch die Welt schwebt noch immer in Gefahr und dann muss sich Vianne auch noch mit Aarvand auseinandersetzen und dem Knistern, was zwischen ihnen herrscht. Doch bevor sie sich darauf fokussieren kann, finden sie in dem Grimoire ihrer Familie eine uralte Botschaft und Vianne weiß sofort, dass diese sie und ihre Schwestern betrifft. Doch die Zeit rennt und bald erscheint nur noch eine Möglichkeit, um die Welt der Menschen vor Regulus zu retten. Um diesen Plan umzusetzen, müssen sie sich mit der Vergangenheit auseinandersetzen. Doch was Vianne dabei erfährt, erschüttert sie und ihr ganzes Weltbild erneut und sie muss stets und ständig abwägen, wem sie vertrauen kann.

Die Offenbarung, dass Caleb und Aarvand immer versucht haben, die Schwestern zu schützen, sorgt für sehr unterschiedliche Empfindungen bei den drei Schwestern. Aimée konnte ich anfangs nur schwer nachvollziehen, doch mit der Zeit verstand ich, warum sie so handelte. Vianne erschien mir da schon etwas realistischer und ich war ebenso auf Aarvands Erklärung gespannt, wie sie. Dann hatte ich wieder das Gefühl, ihm vertrauen zu können, was im Laufe der Geschichte aber wieder erschüttert wurde. Aarvand ist ein Mann mit vielen Geheimnissen, die er nur sehr spärlich offenbart. An manchen Stellen hätte ich mir gewünscht, dass Vianne noch mehr hinterfragt, noch mehr Erklärung fordert.

Die Beziehung zwischen Maëlle und Aden ist sehr explosiv und es hat unglaublich viel Spaß gemacht, die beiden dabei zu begleiten, wie sie ausloten, was sie wollen und wie es mit ihnen weitergehen kann.

Gerade zum Ende hin folgte dann eine Enthüllung auf die nächste und die Spannung hielt sich beständig hoch. Vianne zeigt in dieser Zeit eine extrem starke Entwicklung und ich war so gefesselt, dass ich einfach nicht aufhören konnte zu lesen!

Die Storyline ist klar gezeichnet und relativ früh ist klar, wie Vianne und ihre Schwestern die Welt der Menschen retten können. Dafür müssen sie über sich hinauswachsen und jede einzelne Schwester muss dabei ihren Teil beitragen. Wie viel sie dafür opfern müssen, wird erst im Lauf der Zeit klar und bis zuletzt war ich erschüttert bei dem Gedanken, was sie aufgeben müssen.

Charaktertechnisch begeisterten mich die Männer ebenso wie die Frauen. Caleb, Aarvand und Aden sind genauso unterschiedlich wie Vianne, Maëlle und Aimée und ich fand es schön, dass jeder Protagonist Raum und Zeit bekam, um zu glänzen und sich zu entwickeln!

Um nicht zu spoilern, kann ich nicht besonders gut auf das Ende eingehen – bin mir aber an der Stelle nicht ganz sicher, ob ich genau verstanden habe, wie es schließlich aufgelöst wurde. Das aber nur am Rande.

Zusammenfassend bleibt zu sagen, dass „Sister oft he Night“ ein großartiger Abschluss der Trilogie ist. Vor allen Dingen das Nachwort von Marah Woolf hat mich tief berührt und ich habe ihr angemerkt, wie sehr sie ihre Protagonistinnen liebt und wie gut sie ausgearbeitet sind. Ich fand es stark, dass sie das so noch einmal thematisiert hat und habe mich gefreut, das von ihr zu lesen. Charakterentwicklungen und -darstellungen werden unter Selfpublishern oft thematisiert, aber für mich nimmt Marah Woolf als Verlagsautorin und Selfpublisherin noch einmal eine besondere Rolle ein und ich bin dankbar für ihre Worte und ihren Einblick.

Es hat unglaublich viel Spaß gemacht, Vianne und ihre Schwestern in ihrer Welt zu begleiten und noch einmal in die Legenden rund um Artus und Merlin einzusteigen. Ein absolutes Highlight!

 

Lesen, wenn: Ihr herausfinden wollt, ob es Vianne und ihren Schwestern gelingt, die Welt der Menschen zu retten oder ob sie den Kampf gegen die Dämonen verlieren.

Nicht lesen, wenn: Ihr die ersten beiden Bände nicht kennt.

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